"Sei mutig, glaube an dich und vertraue auf deine Stärken!"
Was bedeutet das Wort Mut?
Das Wort "Mut" bezeichnet die Fähigkeit, in schwierigen, gefährlichen oder ungewissen Situationen Entschlossenheit und Tapferkeit zu zeigen. Es bedeutet, trotz Angst oder Unsicherheit eine Herausforderung anzugehen oder Verantwortung zu übernehmen. Mut kann sowohl physischer als auch emotionaler Natur sein, wie beispielsweise das Überwinden von Angst, das Eintreten für Überzeugungen oder das Übernehmen von Herausforderungen im Alltag.
Mut steht immer in Zusammenhang mit Ängsten, welche jeder in uns trägt.
Die Angst blockiert uns mutig zu sein.
Angst zu haben ist nichts verwerfliches, es ist ein Mechanismus der uns vor Gefahren schützt. Doch oft halten uns unbewusst Ängste, die in unserer frühen Kindheit entstanden sind, oder welche wir aus unserer Ahnenreihe in uns tragen zurück, um mutig durch unser Leben zu gehen.
Welche Ängste sind das?
Die Angst nicht gut genug zu sein.
Die Angst zu versagen.
Die Angst vor Bewertungen
Die Angst sich zu überwinden
Die Angst nicht geliebt zu werden
Die Angst verletzt zu werden
Die Angst vor dem Unbekannten
Und natürlich auch die Angst vor dem Tod
Oft im Leben begegnen wir Chancen und Möglichkeiten, die wir nicht nutzen, weil uns unsere Ängste im Wege stehen.
Vielleicht würden wir gerne auch mal mutig sein, aber die Zweifel melden sich zu Wort.
Mir ging es die letzten Jahre oft so, das mich Ängste und Zweifel in verschiedenen Lebensbereichen, davon abhielten, Dinge die nicht mehr zu mir passten, zu ändern. Auch ließ ich mich von meiner Angst davon abhalten, Dinge zu tun die mich erfüllen würden. Dazu hätte ich Vertrauen ins Leben und vor allem in mich gebraucht. Ich konnte es mir zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht geben.
Erst kürzlich kam ich, warum auch immer, genau in so eine Situation. Ich musste dort hin....
Seit mein Sohn geboren wurde, danals war ich 23 Jahre alt, hatte ich plötzlich Höhenangst. Dieses Wort kannten ich vorher nicht. Ich war immer schon wahnsinnig gerne in den Bergen unterwegs. Aber von dem Moment an, als mein Sohn das erstmal dabei sein konnte, ich die Verantwortung trug für dieses kleine Geschöpf, stieg eine unglaubliche Angst in mir hoch, die mich fast lähmte. Von diesem Tag an war für mich "klar", ich habe Höhenangst. Diese erreichte ihren Höhepunkt, als meine Hunde dazu kamen. Ich trage jetzt die Verantwortung für jeden dieser, von mir abhängigen, Wesen. Das war für mich in dieser Zeit zuviel.
Von da an ging ich nur noch Touren, wo der Weg breit, oder kein steiler Abhang war. Auch Brücken machten mir plötzlich Angst. So kam eins zum anderen. Irgendwann nimmt man diese Angst einfach an und lässt sie Teil seines Lebens werden, ohne zu hinterfragen was das Thema ist, welches sich dahinter verbirgt.
Heute weiß ich was dahinter stand.
Ich bin gestern mit meinen Hunden in den Bergen unterwegs gewesen, und habe vollig unüberlegt meine Route geändert. Ich wusste nicht wohin es mich trieb. Die erste Stunde ging es einen Forstweg bergauf. Dann wurde der Weg etwas schmaler bis er in Stufen überging. Seitlich viel der Berg für mich noch erträglich ab, also geht's weiter, mal sehen wohin uns dieser Weg führt. Ich verlor mich so im Gehen, das mir nicht bewusst war, das ich mich bereits auf einem schmalen Steig mit Seil, wo es seitlich gerade nach unten ging, befand. Mein Kian mit seinen zwölf Jahren, trotz starken körperlichen Einschränkungen, machte es so toll und sein eiserener Wille brachte ihn Stufe für Stufe nach oben. Ich war so stolz auf ihn, das ich alles um mich herum vergaß. Als wir fast oben angekommen waren, wurde mir schlagartig bewusst, wo ich mich gerade befand, und das ich diesen Weg auch wieder nach unten gehen muss. In mir stieg die altbekannte Angst hoch. Ich muss Kian, Bandit und mich heil nach unten bringen. Ich habe keine andere Wahl. Meine Beine wurden weich, meine Atmung ging schneller und ich begann zu schwitzen.
In diesem Moment dachte ich an die Worte von meinem Freund: "Wenn es gefährlich wird, musst du ganz bei dir sein und alles andere ausblenden". Ich atmete ein paarmal tief durch und überlegte, wie wir sicher wieder nach unten kommen. Da Kian bergab den Schub von seiner Kraft her nicht mehr abfangen kann, der Boden nass und rutschig war, ich zwei Hunde an der Leine hatte, hieß es für mich, mir zu vertrauen das wir das schaffen. Total fokkusiert, völlig bei mir und alles andere ausgeblendet, gingen wir Schritt für Schritt nach unten. Als wir die letzte Stufe, völlig durchgeschwitzt, hinter uns gelassen haben, überkam mich ein unfassbares Gefühl von Freiheit und Stolz, Stolz auf mich und meine Hunde, die mit mir in der Ruhe und Konzentration blieben.
Durch dieses Erlebnis wurde mir bewusst was hinter meiner Höhenangst Stand. Die Verantwortung in meinem Leben, die ich tragen musste war damals für mich zu groß und zeigte sich in Form von Höhenangst.
Gestern hat mir die geistige Welt die Möglichkeit eröffnet, meine Angst loslassen zu dürfen, an mich zu glauben und Vertrauen in mich und das Leben zu haben, wofür ich unendlich dankbar bin 🤍
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